Abnehmen nach der Schwangerschaft

Ideal auch während der Schwangerschaft: Eine gesunde und ausgewogene Ernährung

Ob Herzogin Katherine von Cambridge, Heidi Klum nach dem vierten Kind oder Models, die bereits nach einem Monat wieder in alter Form auf dem Laufsteg erscheinen:

Viele Prominente präsentieren sich innerhalb von schier unfassbar kurzer Zeit wieder in einem Top-Zustand, als ob sie niemals ein Baby auf die Welt gebracht hätten.

der sogenannte After-Baby-Body rückt mehr und mehr in den Fokus der Medien und der Gesellschaft.

Magazine und Eltern-Zeitschriften geben Rezept-Tipps für purzelnde Kilos nach der Geburt, Krankenkassen bieten spezielle Rückbildungs-Kurse an und natürlich möchte man selbst auch wieder nach und nach zu seiner alten Form zurückfinden.

Zwar sind sich viele einig, dass eine überaus schlanke Figur nach der Geburt, wie die von Schauspielerinnen oder Models nicht realistisch ist und nicht den Möglichkeiten einer durchschnittlichen Frau entspricht.

Wie kann man nach der Schwangerschaft abnehmen?

Personal Trainer, maßgeschneiderte Ernährungspläne und genug Zeit für ein ausgiebiges Sport- und Diätprogramm sind lange nicht jedem gegeben, doch kann man auch ohne diese Goodies nach der Schwangerschaft abnehmen, um wieder in das alte Abendkleid oder die Lieblingsjeans zu passen? Wir geben im Folgenden Antworten auf die wichtigsten Fragen zu diesem Thema.

Ideal auch während der Schwangerschaft: Eine gesunde und ausgewogene Ernährung

Wie viel Gewichtszunahme ist während der Schwangerschaft im Rahmen?

Zuerst muss klargestellt werden, dass eine größere Gewichtszunahme während der Schwangerschaft und vor allem im Zeitraum direkt vor der Geburt völlig natürlich ist.

Das Baby alleine bringt im 8. Monat rund 3 – 4 Kilo auf die Waage, dazu kommen die Fruchtblase, Plazenta, Wassereinlagerungen an Beinen und Hüften sowie die Dehnung des Gewebes, was den sichtbaren Umfang vergrößert.

Zudem lagert der Körper in der Schwangerschaft nicht nur Wasser, sondern auch mehr Fett und Blut ein, um das Baby rundum mit Nähstoffen zu versorgen.
Eine Zunahme von 11 – 17 Kilogramm im Laufe der ersten Schwangerschaft gilt deswegen als normal, besonders Frauen mit leichtem Untergewicht spüren das natürlich stärker als Frauen mit einem höheren Ausgangs-BMI.

Bei einer Zwillings- oder Drillings-Schwangerschaft ist die Zunahme außerdem größer, bis zu 25 Kilo können bei Mehrfachgeburten am Schluss dazugekommen sein. Eine Schwangerschaft ist und bleibt eine extreme Erfahrung für den Körper, evolutionär bedingt werden hier möglichst viele Fett-Depots angelegt, um mit dem Baby für eventuelle schlechte Zeiten gerüstet zu sein.

Wie schnell verschwinden die Babypfunde nach der Geburt?

Wenn es sich um die normale Gewichtszunahme handelt, sind direkt nach der Geburt etwa 5 – 7 Kilo verschwunden, da das Baby da ist, die Fruchtblase geplatzt ist und die Plazenta an Umfang verloren hat. Die Wassereinlagerungen, die Fettreserven und die Gewebeflüssigkeiten wie Milch bleiben jedoch noch einige Wochen bis Monate erhalten.

Anders verhält es sich mit den Genusspfunden: Sie verschwinden deutlich weniger schnell, ähnlich wie die Weihnachtskilos vor der Schwangerschaft. Das Erwarten eines Babys sollte deshalb kein Freifahrtschein für ungehemmtes Schlemmen sein, auch wenn etwas zusätzlicher kulinarischer Genuss während der 9 beschwerlichen Monate natürlich gestattet ist.

Viele werdende Mütter überschätzen jedoch den Kalorienbedarf des Babys, der realistisch bei rund 250 kcal pro Tag liegt.

Dadurch nehmen sie viel mehr Kalorien auf, als eigentlich benötigt werden, da die alte Regel „Nun musst du für zwei essen! “ immer noch weit verbreitet ist. So kommen schnell einige Extra-Kilos dazu, die sich nach dem Ende der Monate der guten Hoffnung hartnäckig an die Hüften klammern.

Was kann man nach der Geburt für die Figur tun?

Die vergangenen 9 Monate der Austragung des Kindes waren für den Körper und den ganzen Organismus eine außerordentliche Belastung. Ein komplettes neues Leben auszubilden, so lange zu versorgen und ihm alle notwendigen Nährstoffe zukommen zu lassen erfordert einiges an Kraft.

Deswegen sollten sich frischgebackene Mamas nach der Geburt eine Pause gönnen, sich in die neue Situation einfinden und die Kennenlern-Zeit mit ihrem Baby und der restlichen Familie genießen. Übermäßige Bewegung sollte in den ersten 2 Wochen nach der Geburt strikt vermieden werden, das Gewebe (besonders der Unterleib) ist noch belastet und muss sich weiter regenerieren. Außerdem ist die Betreuung des ersehnten Neugeborenen manchmal anstrengend und kann viel Nerven und Energie kosten, das Tragen und Wiegen stellt bereits ein kleines Sportprogramm dar.

Stillende Mütter sollten darauf achten, dass sie auch jetzt keine extreme Diät beginnen, die ihrem Körper und der Milch einen Nährstoffmangel bescheren könnte. Eine bewusste Ernährung mit viel Gemüse, Obst und komplexen Kohlenhydraten ist beim jedoch Stillen optimal und hilft sanft, die verbliebenen Babypfunde loszuwerden.

Die Ernährung des Babys mit Muttermilch braucht ebenfalls Kalorien, stillende Mütter nehmen statistisch schneller ab, als nicht-stillende Frauen.

Auf keinen Fall sollte man jedoch während der Schwangerschaft eine Diät beginnen. Eine bewusste Ernährung ist jederzeit positiv für Mutter und Kind und fördert die Gesundheit, große Einschränkungen sollten dabei jedoch unbedingt vermieden werden.

Dazu zählen vor allem Low-Carb Diäten: Zu viel Fett und Cholesterin können dem Kind schaden, durch den Verzicht auf Kohlenhydrate fehlt Glukose im Körper, auch Mineralien und Vitamine können durch Verzicht auf Obst und einige Gemüsesorten knapp werden.

Wenn aber Fast-Food, Fertiggerichte, Haushaltszucker in großen Mengen und Süß- bzw. Backwaren vermieden werden, ist das eine gute Voraussetzung für eine moderate Gewichtszunahme im Rahmen der natürlichen Entwicklung.

Welcher Sport ist für frischgebackene Mütter am besten?

Hier kommt es auf das Fitnesslevel und die individuelle Kondition an. Wenn Frauen bereits vor und in der Schwangerschaft Sport getrieben haben, spricht nichts dagegen, diesen in Maßen wiederaufzunehmen, sobald die Strapazen der Geburt überstanden sind. Auf Leistungssport sollte jedoch noch eine Weile verzichtet werden, besonders Patientinnen mit Kaiser- oder Dammschnitt sollten unbedingt mit ihrem Haus- oder Frauenarzt Rücksprache halten. Sonst kann es zum Aufplatzen von Narbengewebe und Rissen im Gewebe kommen.

Wenn in der Schwangerschaft aber wenig bis kein Sport getrieben wurde, ist direkt nach der Geburt nicht der Zeitpunkt, um damit zu beginnen. In den ersten 4 Monaten nach der Geburt sind die Bänder und Gelenke noch nicht ganz regeneriert, deswegen ist mehr Vorsicht angebracht.

Generell gilt: Wenn man sich gut genug fühlt, um etwas Bewegung in den Alltag zu integrieren, kann man mit schnellem Gehen und leichten Dehnübungen beginnen. Wenn der Körper das gut verträgt, sind Aerobic-Kurse, Yoga und vor allem Beckenboden-Übungen eine sehr gute Option.

Beckenboden-Kurse helfen bei der Rückbildung des Unterleibgewebes. Die Muskeln und Sehnen, die in der Schwangerschaft besonders währen der letzten Monate stark belastet wurden, werden so gestärkt.

Das verbessert die gesamte Muskulatur des vaginalen Bereichs sowie der Blase, vorübergehende Inkontinenz – die leider nach Geburten häufiger auftritt – kann man mit diesen Übungen in den Griff bekommen. Auch Krankenkasse oder Kitas machen solche Angebote an frischgebackene Mamas, dazu gibt es spezielle Rücken- und Bauch-Beine-Po-Kurse, um die Kondition langsam wiederaufzubauen.

Wann darf man eine strengere Diät beginnen?

Wenn nach einem Jahr noch immer viele Kilos zwischen dem Gewicht vor und nach der Schwangerschaft stehen, kann die Ernährung nach dem Abstillen strikter gestaltet werden. Der Verzicht auf stark zucker- und fetthaltige Nahrungsmittel reicht jedoch in den meisten Fällen völlig aus, um peu à peu das alte Gewicht wieder zu erreichen. N

ach einem Jahr hat sich der Körper in den meisten Fällen wieder vollständig regeneriert, sodass auch extremere Sportarten wie Squash oder Spinning wieder ausgeübt werden dürfen. Damit purzeln die Pfunde – mit der entsprechenden Ernährung – noch einmal effektiver

In manchen Fällen ist da Gewebe – vor allem bei Mehrlingsschwangerschaften – so stark beansprucht worden, dass der Bauch- oder Hüftumfang deutlich gewachsen ist, ohne dass mehr Fett eingelagert wurde. Hier ist eine Diät nicht sinnvoll. Stattdessen helfen spezielle Dehn- und Stretch-Übungen für die Rückbildung, die dem Gewebe schrittweise etwas von der alten Elastizität zurückgeben, unterstützend können Cremes mit Koffein verwendet werden.