Blutdruck – Normalwerte, Tabelle, Blutdruck richtig messen & Blutdruck langfristig senken

Wichtig für die Gesundheit: Regelmässig den Blutdruck prüfen lassen

Der Blutdruck bezeichnet den Druck, der in den Arterien herrscht. Dieser Wert, der in der Maßeinheit Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) gemessen wird, und aus zwei Werten, dem systolischen und dem diastolischen Blutdruck, besteht, ist ein wichtiger Indikator für die Gesundheit.

Zwar sagt der Blutdruck allein noch nichts über bestehende Krankheiten aus, doch er ist ein sehr wichtiger Indikator und sagt viel über den Gesundheitszustand eines Patienten aus.

Bei Blutdruckwerten, die von der Norm abweichen, müssen auf jeden Fall weitere Untersuchungen vorgenommen werden, um die Ursachen zu finden und gerade der Bluthochdruck ist ein großer Risikofaktor und Indikator für verschiedene Erkrankungen.

So wird der Blutdruck gemessen

Es gibt zwei Methoden, um den Blutdruck zu messen. In den allermeisten Fällen wird die indirekte Blutdruckmessung über die Blutdruckmanschette verwendet. Diese Methode wird auch als unblutige Methode zum Blutdruckmessen bezeichnet. Im Gegensatz dazu steht die direkte Blutdruckmessung, die auch als invasive oder blutige Methode bezeichnet wird.

Wichtig für die Gesundheit: Regelmässig den Blutdruck prüfen lassen

Die indirekte Blutdruckmessung

Bei der indirekten Blutdruckmessung wird dem Patienten eine luftleere Blutdruckmanschette um den Oberarm gelegt. Die Manschette wird dann auf etwa 200 mmHg aufgepumpt und somit ist der Druck der Manschette nun größer als der Druck in den Arterien.

Mit dem Stethoskop sind keine Strömungsgeräusche in der Ellenbogenbeuge zu hören.

Der Duck der Manschette wird nun durch Luftablassen langsam verringert und wenn der Druck der Manschette unter den Druck der Arterien fällt, beginnt das Blut wieder zu fließen und es sind Strömungsgeräusche zu hören.

So wird der systolische Blutdruck ermittelt, der den Druck während der Anspannungsphase des Herzmuskels anzeigt. Wird mehr Luft aus der Manschette abgelassen, verschwinden die Strömungsgeräusche wieder und dieser Wert zeigt den diastolischen Blutdruck an, der den Druck während der Entspannungsphase des Herzmuskels angibt.

Nach dieser Methode, die Ende des 19. Jahrhunderts von dem italienischen Internisten Scipione Riva-Rocci entwickelt wurde, wird der Blutdruck schon seit mehr als 100 Jahren gemessen, doch inzwischen gibt es auch digitalisierte Geräte, die automatisch funktionieren. Sie messen den Blutdruck oft am Handgelenk.

Nach dem Erfinder der Blutdruckmanschette wird der Blutdruck in Arztbriefen oft mit dem Kürzel RR angegeben.

Die direkte Blutdruckmessung

Eine weitere Methode den Blutdruck zu messen ist die die sogenannte direkte oder invasive Methode. Dabei wird eine Kanüle in eine Schlagader eingeführt, üblicherweise am Arm, am Fuß oder auch in der Leiste. Die Kanüle wird an einen mit Kochsalzlösung gefüllten Schlauch angeschlossen, der wiederum mit einem Druckwandler verbunden ist.

Über die Kochsalzlösung im Schlauch wird die Blutdruckwelle an den Druckwandler übertragen und ein Monitor zeigt den systolischen und den diastolischen Blutdruck an.

Die Idealwerte

Die WHO hat die Blutdruckwerte in Gruppen eingeteilt. Sie reichen von einem optimalen über einen normalen Blutdruck bis hin zu vier verschiedenen Stufen von Bluthochdruck.
Der Blutdruck wird als Systole zu Diastole und die Einteilung lautet wie folgt:

  • Optimaler Blutdruck: < 120 zu < 80
  • normaler Blutsruck: < 130 zu < 90
  • hoch-normaler Blutdruck: 130 bis139 zu 85 bis 89
  • Bluthochdruck (Hypertonie) Grad 1: 140 bis 159 zu 90 bis 99
  • Bluthochdruck (Hypertonie) Grad 2: 160 bis 179 zu 100 bis 109
  • Bluthochdruck (Hypertonie) Grad 3: >180 zu > 110

Zu niedriger Blutdruck

Zu niedrige Werte sind in der Skala der WHO nicht vermerkt, da sie nicht als krankhaft gelten.

Viele Menschen haben einen niedrigen Blutdruck mit Werten von weniger als 105 zu 65 mmHg, doch anders als der Bluthochdruck ist der niedrige Blutdruck, in der Fachsprache als Hypotonie bezeichnet, absolut harmlos und sogar gesundheitsfördernd, da die Gefäße geschont werden.

Anders als der gesundheitlich riskante Bluthochdruck, der keinerlei unmittelbaren Beschwerden verursacht, bringt der zu niedrige Blutdruck für die Betroffenen jedoch durchaus unangenehme Symptome mit sich wie Schwindel, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Herzrasen, Ohrensausen oder Sehstörungen. Betroffen sind vor allem junge und sehr schlanke Frauen, die oft über eine Kreislaufschwäche klagen.

In den meisten Fällen sind jedoch keine ausgleichenden Medikamente notwendig. Eine gesunde und vollwertige Ernährung und viel trinken können helfen, die Symptome zu vermindern.

Zu hoher Blutdruck

Ganz anders sieht es mit dem zu hohen Blutdruck aus. Er verursacht zunächst oft keine direkten Symptome, doch durch den erhöhten Druck in den Arterien wird auf Dauer das Herz überlastet, die Gefäßalterung setzt schneller ein und die Gefäße verkalken früher. Werden schließlich Symptome spürbar, äußert sich der Bluthochdruck oft mit

  • Nervosität
  • Schlafstörungen
  • Konzentrationsproblemen
  • Stimmungsschwankungen
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Kurzatmigkeit bei Anstrengung
  • Herzrhythmusstörungen wie Herzklopfen oder -stolpern

Treten solche Symptome plötzlich auf, sollte auf jeden Fall ein Arzt konsultiert und der Blutdruck gemessen werden.
Auch ein akuter, krisenhafter Blutdruckanstieg kann vorkommen und er äußert sich in Schwindel, Zittern, Angst und Panikgefühlen, Atemnot und einem Engegefühl in der Brust. Betroffene sollten bei diesen Anzeichen sofort einen Arzt oder den Notdienst rufen.

Ursachen des Bluthochdrucks

In den meisten Fällen handelt es sich bei einem Bluthochdruck um eine primäre Hypertonie, nur in wenigen Fällen ist von einer sekundären Hypertonie auszugehen, die durch eine andere Erkrankung ausgelöst wird.

Die primäre Hypertonie ist zu einem Teil genetisch bedingt, hinzu kommen viele Risikofaktoren, die dazu beitragen, den Blutdruck zu erhöhen. Dazu gehören unter anderem

  • Übergewicht und Bauchfett
  • Bewegungsmangel
  • Stress
  • Rauchen
  • Alkohol
  • hoher Salzkonsum

Die Gefahren eines Bluthochdrucks

Ein Bluthochdruck ist eine gefährliche Erkrankung, denn er schädigt lebenswichtige Organe wie das Herz und die Herzkranzgefäße, das Gehirn, die Blutgefäße und die Nieren.

Als Folge eines andauernden Bluthochdrucks können lebensbedrohliche Erkrankungen auftreten wie ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall.

So wird der Bluthochdruck behandelt

Um einen zu hohen Blutdruck zu senken, kann der Patient selbst einiges tun. Patienten mit Bluthochdruck sollten

  • auf Alkohol und Nikotin verzichten
  • Übergewicht reduzieren
  • sich salzarm ernähren
  • auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten
  • für regelmäßige körperliche Bewegung sorgen
  • Stress vermeiden und auf Pausen im Tagesablauf achten

Wer diese Punkte konsequent umsetzt, tut viel, um den gefährlichen Bluthochdruck abzusenken, doch nicht immer geht es ohne Medikamente.

Vor allem bei einer schweren Hypertonie ist eine sofortige Medikation meist unumgänglich.

Werden die Empfehlungen der Ärzte für einen gesünderen Lebenswandel konsequent umgesetzt, sinkt der Blutdruck oft von selbst wieder und es kann schon nach wenigen Monaten auf die Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten verzichtet werden. Sinkt der Blutdruck jedoch nicht ab, müssen die Medikamente ein Leben lang eingenommen werden, um einen Infarkt oder Schlaganfall zu vermeiden.